Tango tanzen lernen ist ein schönes Ziel. Aber wie findet man eine gute Tango-Schule oder den richtigen Tangolehrer? Ein Tipp ist es, sich Tanzvideos von verschiedenen Lehrern oder Lehrer-Paaren anzuschauen. Wenn einem der Tanzstil des Lehrers gefällt, ist das schon eine gute Voraussetzung. Dann folgen natürlich dessen pädagogische Fähigkeiten – und letztendlich die persönliche Sympathie!
Zu Anfang: Eine gute Tangoschule!
Was kann man von einer guten Tangoschule erwarten? Es sollte Wert darauf gelegt werden, den Schülern von Anfang an eine gute Basistechnik zu vermitteln. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Fähigkeit zum freien Improvisieren – und damit für den Spaß am Tanzen lernen! Auf eine Ansammlung von „Figuren” oder „Schritten” kommt es dabei nicht an, sondern auf das Verstehen der international verständlichen Körpersprache des Tango. Elegantes, sinnlich-musikalisches Gehen in enger Umarmung ist dabei eine der Grundlagen.
Ein guter Tangolehrer geht verständnisvoll auf jeden Schüler ein. Wichtig: Auch einzelne Frauen oder Männer sollten sich zum Unterricht anmelden können – die meisten Tangoschulen vermitteln Tanzpartner/ innen für Singles. Man braucht keinen festen Partner, um Tango tanzen zu lernen!
Auch das „soziale Tanzen” wird in einer guten Tangoschule von Beginn an trainiert, damit Tango-Neulinge sich in der Tanzrunde einer Milonga, also eines Tango-Tanzfestes, schon bald zurechtfinden können. Tango tanzen lernen macht Spaß!
Tanzen lernen für jedes Niveau
Welche Möglichkeiten gibt es, Tango Argentino tanzen zu lernen? Es werden Tango-Kurse, Tango-Workshops oder Einzelstunden angeboten, in denen ihr die Elemente des Tanzes kennenlernt. Egal in welchem Alter, auch ohne jegliche Tanzerfahrung – Tango Argentino kann jede/r tanzen lernen, der gehen kann! Wer glaubt, unmusikalisch zu sein oder „zwei linke Füße” zu haben: Musikalität und Rhythmusgefühl lassen sich trainieren, denn jeder Mensch hat die natürlichen Anlagen dazu! Voraussetzung ist nur Offenheit und etwas Geduld.
In einem Tango-Kurs lernt man nicht nur Schrittfolgen zu tanzen, sondern auch das Körpergefühl zu bekommen, um entspannt, genussvoll und musikalisch zu tanzen. Dabei sollte von Anfang an Wert auf den Basis Charakter des Tango Argentino gelegt werden: die Improvisation, das Führen und Folgen. Es sollte dabei kein fest vorgegebenes Programm absolviert werden – so kann jeder nach seinem eigenen Tempo tanzen lernen!
Die Lernstufen (oder auch Niveaus, Levels) der meisten Tango-Schulen sind unterteilt in Anfänger (Niveau 1), Mittelstufe (Niveau 2) und Fortgeschrittene (Niveau 3).
Tanzpartner gesucht?
Es fehlt ein Tanzpartner oder eine Tanzpartnerin? Gute Tangoschulen vermitteln gerne sogenannte Springer (meist erfahrenere Tänzer). Ihr habt schon Tango-Erfahrung und wisst vielleicht nicht, welcher Kurs für euch der richtige ist? Kontaktiert eure Tangoschule vorher, um das zu klären!
Sollte etwas nicht gleich klappen, kann man Fragen stellen oder um Wiederholung bitten. Gute Tangolehrer gehen einfühlsam auf jeden Teilnehmer ein, analysieren Probleme und üben auch mal selbst mit ihren Schülern. Dabei sollte die Atmosphäre locker sein, denn auch wenn Tango tanzen lernen zunächst Arbeit bedeutet, soll es vor allem Freude machen!
Ihr lernt nebenbei auch einige argentinische Fachausdrücke für Tango-Tanzschritte (mehr Info in unserem Tango-Lexikon). Mit der Zeit werdet ihr auch die musikalischen Stilrichtungen aus verschiedenen Epochen der Tango-Geschichte kennenlernen – und wie ihr diese individuell interpretieren könnt.
Auf Milongas (Tangofesten), die von den meisten Tango-Schulen organisiert werden, kann man das im Unterricht Gelernte dann in die Tat umsetzen und zu ausgesuchter Tangomusik in stimmungsvoller Umgebung tanzen.
Tango lernen macht Spaß!
In Tango-Kursen oder Workshops wird in der Regel paarweise geübt. Nach Basis-Übungen zu Haltung, Gleichgewicht und Gehen – besonders wichtig beim Tango! – geht es um das jeweilige Thema des Kurses. Meist werden die verschiedenen Bewegungsabläufe von Mann und Frau (bzw. Führendem und Folgendem) erst einmal einzeln geübt, dann paarweise.
Um ein Gespür für die Kommunikation im Paar zu bekommen, ist es sehr zu empfehlen, mit verschiedenen Partnern zu tanzen. Im Kurs wird öfters zum Partnerwechsel aufgefordert, da es das Tanzen lernen erleichtert.
Beliebte Tangoschulen
Tangoschulen in München
- Tango Maldito
- Vivetango
- Tango Lugo
- DNA Tango
- Lo de Laura
- Tango Anabella
- Tangozentrum
- Tango Connection
- Tango Sur Team
- Tango genial
- Tango à la carte
- El Farolito
- Tango Papusa
Tangoschulen in Hamburg
- Alma Tango
- Alto Tango
- Tangostudio El Abrazo
- Baladin Tango
- La Yumba
Tangoschulen in Köln
- Don Tango Club
- Tango Köln – Ricardo & Raquel
- Tangokultur Köln
- Vida Mia
Tangoschulen in Berlin
- Tango La Berlinesa – Tangokurse und Workshops in Berlin
- Tangotanzen macht schön – Susanne Opitz und Rafael Busch
- Nou Tango Berlin
- Mala Junta
- Tango-Raum
- Tango Vivo Tanzstudio
Tango lernen auf Reisen
Eine weitere effektive und vergnügliche Methode, tanzen zu lernen, sind Tangoreisen nach Buenos Aires oder zu anderen schönen Orten …
Zum Beispiel Tangourlaub in Italien in der Villa La Rogaia: Tango und Dolce Vita. Tangourlaub mit international renommierten Lehrern in einem romantischen Landhaus in Umbrien.
Tango La Berlinesa bietet Tangoreisen zu den schönsten Zielen in Europa und Südafrika.
Auch die bekannte Berliner Tangoschule Tango tanzen macht schön organisiert seit vielen Jahren Tango-Urlaubsreisen.
International
Die Tangoschulen von Alejandra Mantiñan gibt es in verschiedenen Städten.
Welche Lernstufen gibt es?
Was lernt man in einem Tango Anfängerkurs?
Tango tanzen lernen im Anfängerkurs oder auf Niveau 1 bedeutet zuerst einmal, das elegante Gehen und die richtige Schritt-Technik zu üben. Sie sind im Tango nicht nur eine Frage des Stylings, sondern gehören zur Basis-Technik, die das Improvisieren und Gestalten von anspruchsvollen Figurenfolgen erst möglich macht. Im Tango-Anfänger-Kurs zeigt man euch detailliert die Technik der Gewichtsverlagerung, die Wahrnehmung des Stand- und Spielbeins, außerdem eine elegante Fußtechnik und Übungen für ein stabiles Gleichgewicht.
Haltung und Umarmung
Tango tanzt man elegant und mit der Grundidee, sich zu umarmen – Postura y Abrazo. Im Tango-Kurs für Anfänger lernt ihr, wie eure Körperhaltung sein sollte, um mit Oberkörperkontakt in enger Umarmung tanzen zu können. Dazu gehören eine offene und aufgerichtete Haltung, eine runde, gefühlvolle und lebendige Umarmung und ein gutes und sicheres Gefühl, in der eigenen Achse zu stehen.
Grundschritt – einfach und doch raffiniert
Der Tango ist ein Improvisations-Tanz. Jeder Schritt und jede Figur wird vom Mann (bzw. Führenden) spontan und nur mit Körpersignalen geführt, die Frau (bzw. Folgende) folgt der Führung und trägt auf ihre Weise dazu bei, den Tango aktiv und kreativ zu gestalten. Dennoch gibt es im Tango einen Grundschritt, den sogenannten Paso Basico, den die meisten Lehrer ihren Tango-Schülern beibringen, um zumindest für den Anfang eine Struktur beim Tanzen lernen zu vermitteln.
Ocho – die Acht im Tango
Zu den grundlegenden Basisfiguren gehört im Tango Anfängerkurs el Ocho – die Acht. Hierbei wird mit den Füßen die Form einer Acht auf den Boden „gemalt”. Ochos setzen sich zusammen aus Schritten und Drehungen – Pivots, die vorwärts oder rückwärts getanzt werden.
Einfache Figuren – jetzt kann’s losgehen!
Mit diesen Basisfiguren geht es nun ans Improvisieren. Der Lehrer hilft euch, einfache Figuren zusammenzusetzen. Kleine Drehungen – Giros, eine Parada, die Figur für die Frau, bei der sie Zeit hat, den Mann mit eleganten Verzierungen zu erfreuen, oder ein „Sandwich” – Sanguchito, wobei der Fuß des Partners/der Partnerin sanft zwischen den eigenen Füßen eingeklemmt wird. So seid ihr bereit, um nach den ersten Erfahrungen beim Tanzen lernen schon ein paar Schritte auf die Tanzfläche einer Milonga zu wagen!
Tango tanzen lernen mit Niveau – die Mittelstufe
Tanzen lernen intensiv: das erwartet euch in der Mittelstufe, auch Niveau oder Level 2 genannt. Hier seid ihr richtig, wenn ihr mindestens einen Anfängerkurs absolviert habt, denn man baut auf den Basics auf, die dort bereits gelehrt wurden. In der Regel werden 1- 2 Jahre Tanzerfahrung oder viele Tango-Kilometer in den Füßen vorausgesetzt. Themen sind z. B. Richtungswechsel, die Wiege – Cunita, die Finte – Amague, Figuren im gekreuzten System, Ocho Cortado, Parada, Calecita – alles Schritte, die viel Platz für Improvisation bieten, Spaß machen und sehr wichtig sind, um auf der Tanzfläche einer Milonga harmonisch und souverän auch mit den anderen Paaren umzugehen. Hier werdet ihr außerdem eine der wichtigsten Figuren des Tango tanzen lernen: die Molinete, eine Drehung, bei der das Paar umeinander herum geht.
Dynamik und Rhythmus
Weil diese Figur eine der Grundlagen für die Improvisation ist, beschäftigen sich die meisten Schulen genauer mit ihrer Technik und Ausführung und lehren sie euch in beide Richtungen. Danach baut man Sacadas ein, was bedeutet, dass der Mann oder die Frau in die Spur des Partners/der Partnerin tritt und somit dessen/deren alten Platz einnimmt. Ihr lernt, mit Dynamik und Rhythmus dieser Figuren umzugehen, beschäftigt euch genau mit der Rolle des Führenden und Folgenden und übt, wie ihr die bereits gelernten Schritte und die neuen Figuren in Improvisation tanzen könnt.
Mehr Raffinesse
Neue Figurenfolgen werden mit bereits Bekanntem kombiniert. Die Parada – „Zauberzeit” der Frau, um den Mann zu „verführen” und auch umgekehrt – wird unter die Lupe genommen. Man lernt Verzierungen, z.B. Saludos, Caricias, Adornos, um diese Figur mit raffinierten Bewegungsmöglichkeiten voll genießen zu können. Ihr werdet auch bisher unbekannte Schrittfolgen des Tango tanzen lernen: die Barrida – den Feger, Voleos und Ganchos, Vorwärts- und Rückwärts-Sacadas für Mann und Frau, Planeos, bei denen die Beherrschung des Spielbeins perfektioniert wird.
Tango Nuevo-Elemente
Mit Soltadas – hier wird die Tanzhaltung aufgelöst, ungewöhnlichen Richtungswechseln, Volcadas und Colgadas – die eure Achse vorübergehend aufheben und mit der Zentrifugalkraft spielen – werdet ihr Figuren aus dem Repertoire des Tango Nuevo lernen. Alle Sequenzen werden so aufbereitet, dass ihr sie auch auf der Tanzfläche tanzen könnt. Ihr lernt, was ihr beachten müsst, um den Tanzfluss einer Milonga auch bei voller Tanzfläche nicht zu stören und dabei souverän zu bleiben.
Tanzen lernen für Fortgeschrittene
In einem Kurs für Fortgeschrittene oder Niveau 3 sind alle Tangotänzer mit ungefähr 3 Jahren Tanzerfahrung und viel Tanzübung auf Milongas richtig. Manche Tangoschulen arbeiten mit den Bezeichnungen „Anfänger – Mittelstufe – Fortgeschrittene”, andere mit „Level” oder „Niveau”, meist von 1 bis 3. Das höchste Niveau wird gelegentlich auch mit „Masterclass” bezeichnet.
Komplexe Figuren
Einige Figuren in einem solchen Kurs sind bereits aus den vorigen Lernstufen bekannt. Im Unterricht für Fortgeschrittene wird der Schwierigkeitsgrad in der Ausführung dieser Schrittfolgen gesteigert. Ihr werdet komplexe Figuren-Kombinationen des Tango Argentino tanzen lernen, die Elemente aus mehreren einfacheren Schritten miteinander verbinden.
Freiheit der Improvisation – die Masterclass
Die Lehrer arbeiten mit euch an der Verfeinerung eurer Technik vom Kopf bis zu den Zehen! Ihr lernt, wie ihr mit einer funktionalen Körperhaltung und dem bewussten Umgang eurer Schritt-Technik gute und elegante „Milongueros”, also Tangotänzer auf einer Milonga (öffentlichen Tanzveranstaltung) werdet.
Das Resultat dieser Arbeit ist, euren persönlichen Stil zu entwickeln und eigene Figuren-Kombinationen zu entdecken. Ihr werdet im Dialog mit dem Tanzpartner/der Tanzpartnerin jene genussvolle Freiheit in der Improvisation erreichen, die als Essenz des Tango gilt.
Info: Welche Unterrichts-Arten gibt es?
Tango-Kurse – vielfältig und effektiv
Tangokurse bestehen normalerweise aus mehreren Einheiten, die aufeinander aufbauen. Hier beschäftigt man sich mit Technik, Tango-Umarmung und verschiedenen Figuren, mit denen ihr euer Improvisations-Repertoire aufbauen und bereichern könnt. Bei den meisten Schulen ist der Einstieg jederzeit möglich. Manchmal gibt es auch Schnupperstunden oder „offene“ Kurse, die nicht aufeinander aufbauen.
Workshops – intensiv und kompakt
Zusätzlich zu Tango-Kursen werden Workshops mit speziellen Themen des Tango angeboten. Workshops sind meist Einzel-Veranstaltungen und befassen sich intensiv mit einem besonderen Thema, wodurch ihr in kürzester Zeit einen schnellen Fortschritt beim Tanzen lernen erzielt.
Einzelstunden – individuelles Training
Für besonders deutliche Fortschritte – warum nicht mal einen „Personal Tango Trainer” engagieren? In privaten Einzelstunden können Tangolehrer gezielt auf persönliche Bedürfnisse eingehen. Egal, auf welchem Niveau ihr tanzen lernen wollt, ob als Anfänger oder weit Fortgeschrittene – hier kann man besonders effektiv und konzentriert trainieren. Die meisten Profi-Tangolehrer haben Privatstunden im Angebot.
Gastlehrer – neue Blickwinkel
Es lohnt sich, bei „durchreisenden“ namhaften Gastlehrern Workshops oder Einzelstunden zu buchen, wenn sich die Gelegenheit bietet! Jeder Lehrer hat seinen eigenen Unterrichts-Stil, seine eigene Methodik, und manchmal kann man von einer neuen Sichtweise für den eigenen Tango sehr profitieren
Videos – Tangokurse für Anfänger
Leichter tanzen lernen mit Videos: Tango-Kurse für Anfänger – hier einige Beispiele typischer Kurs-Inhalte des Tangolehrer-Paars Fabián und Michaela Lugo. (Weitere Videos und Infos findet ihr auf Youtube.)
Diese Videos von typischen Anfänger-Kursen zeigen jeweils eine kurze Zusammenfassung des jeweiligen Kursthemas. Das argentinisch-deutsche Lehrerpaar Fabián und Michaela Lugo filmte über zwei Jahre hinweg jeden ihrer Kurse am Ende der Stunde und stellte das Video am folgenden Tag auf YouTube. Dieser Service wurde von ihren Schülern sehr geschätzt, da er sie beim Tanzen lernen unterstützte.
Fabián und Michaela betreiben seit vielen Jahren eine der bekanntesten Tango-Schulen Münchens – Tango Lugo. Auf ihrem Youtube-Kanal sind zahlreiche weitere Kursvideos für alle Niveaus zu sehen, außerdem interessante Shows und Konzerte. Hier geht’s zum Youtube-Kanal von Fabián und Michaela. Viel Spaß beim Tango tanzen lernen!
Übrigens – wenn ihr mehr über die beliebtesten Tango-Figuren wissen möchtet, könnt ihr in unserem Lexikon der Tango Tanzschritte viel Info und die spanischen Originalbegriffe dazu finden!
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Titelfoto von Thomas Lackner. Tanzpaar: Michael (Tangoschule Anabella) und Kasia. Weitere Fotos: Chauveau Photography, Thomas Lackner.
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